Der Landkreis Rottal-Inn befindet sich im Regierungsbezirk Niederbayern rd. 100 km östlich von München. Die insgesamt dünn besiedelte Region umfasst 31 Gemeinden mit zahlreichen kleinen Einzelortschaften. Der Inn bildet im Süden die Staatsgrenze zu Österreich, die Rott durchfließt den Landkreis in West-Ost-Richtung. Landschaftlich reizvoll in dem zum Inntal hin auslaufenden tertiären Hügelland gelegen und eingebettet in das niederbayerische Bäderdreieck, bietet Rottal-Inn zahlreiche Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten.
Die Einwohnerzahl im Landkreis liegt bei knapp 120 000 und hat sich in den vergangenen Jahren nur moderat erhöht (um 4,7% seit 1994). In den drei Städten Eggenfelden, Pfarrkirchen und Simbach am Inn leben rd. 30% der Einwohner. Die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Gemeinden verlief dabei unterschiedlich dynamisch. Während einige Ortschaften Wachstumsraten im zweistelligen Bereich auf- wiesen (Geratskirchen, Schönau, Kirchdorf am Inn, Massing), hatten etwa Ering und Simbach am Inn leichte Rückgänge zu verzeichnen.
Die Verkehrsanbindung ist über die B 12, B 20, B 388 und B 588 gewährleistet. Die nächstgelegenen Autobahnen sind die A 92 München-Passau sowie die A 3 Regensburg-Passau. Per Bahn erreicht man Rottal-Inn von München aus über den Knotenpunkt Mühldorf.
Die Wirtschaft der Region ist gekennzeichnet durch eine ausgeprägt landwirtschaftliche Struktur sowie zahlreiche Handwerksbetriebe. Doch auch einige größere Industrieunternehmen haben sich vor Ort angesiedelt, so etwa die Lindner AG (Akustikbau), die Südfleisch GmbH und die Firma Weko Wohnen.
Rottal-Inn ist durch eine einzigartige bäuerliche Kulturlandschaft gekennzeichnet. Die Siedlungsstruktur wird entscheidend von den verstreuten Weilern und Einödhöfen geprägt, die sich über Jahre in der Region angesiedelt haben. Das Immobilienmarktgeschehen ist insgesamt als ruhig zu bezeichnen, die Nachfrage nach Wohnraum bewegt sich auf niedrigem Niveau.
Bauaktivitäten sind am ehesten in den zentral gelegenen Städten Eggenfelden und Pfarrkirchen sowie im Westen des Landkreises zu beobachten. Die Wohnbautätigkeit konzentriert sich auf Eigenheime. Nur vereinzelt werden in den Städten Mehrfamilienhäuser errichtet. Das Preisniveau ist in den Städten Eggenfelden und Pfarrkirchen mit Abstand am höchsten.
Den Nachfrageschwerpunkt am Wohnimmobilienmarkt bilden Eigenheime, wobei auch dieses Segment einen spürbaren Rückgang zu verzeichnen hatte. Dank der vergleichsweise niedrigen Bodenpreise werden in erster Linie freistehende Eigenheime und mitunter auch Doppelhäuser errichtet. Weniger gefragt sind dagegen Reihenhäuser. Freistehende Einfamilienhäuser (bis 10 Jahre alt) können im Landkreis Rottal-Inn ab 150 000 € erworben werden. Der Verkauf von Bauland verläuft über weite Teile des Landkreises eher schleppend. Ein Überangebot an Eigenheimen ist jedoch nicht zu beobachten, da Bauträger nicht auf Vorrat bauen. Angesichts der verfügbaren Flächenreserven im Landkreis halten sich die Gemeinden mit der Erschließung weiterer Neubaugebiete zurück.
Der Markt für Eigentumswohnungen hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Einbruch erlitten. Wurden 1999 noch 185 WE in Mehrfamilienhäusern errichtet, waren es vier Jahre später nur 28 WE. Mitverantwortlich für diese Entwicklung ist der beträchtliche Bestand an Wohnungen, die aus der Zeit des Baubooms der 90er-Jahre stammen. Im letzten Jahrzehnt kam es infolgedessen zu deutlichen Preiskorrekturen. Zwischenzeitlich haben sich die Preise für Eigentumswohnungen im Landkreis stabilisiert.
Auch der Mietwohnungsmarkt zeigt sich derzeit wenig dynamisch. Die vorhandene Nachfrage wird im Wesentlichen aus dem Bestand heraus bedient, Neubauangebote bilden die Ausnahme. Am gefragtesten sind Wohnungen in einer Größenordnung von 70 bis 80 m2.
Der Wohnimmobilienmarkt im Landkreis Rottal-Inn ist weitgehend gesättigt, so dass auch in naher Zukunft nicht mit einer nachhaltigen Belebung der Nachfrage zu rechnen ist. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die umfangreichen Baulandreserven sind derzeit keine weiteren Neubaugebiete geplant. Die Miet- und Kaufpreise dürften nach dem Abwärtstrend der vergangenen Jahre weitgehend stabil bleiben. E verbesserte Verkehrsanbindung durch den Ausbau der A 94 München-Passau würde eine deutliche Aufwertung des Landkreises als Wohn- und Wirtschaftsstandort bewirken.