Neue Heimat schafft stetig neuen, bezahlbaren Wohnraum –Viel Geld fließt auch konstant in die Instandhaltung
In schwierigen Zeiten mit steigenden Mieten, immer weiter steigenden Energiepreisen und der aktuell hohen Inflation wächst das Interesse, Mitglied einer Baugenossenschaft zu werden.“ Dies, so sagte Geschäftsführer Gerhard Hofer bei der Mitgliederversammlung im Postsaal, spürt auch die Neue Heimat Südbayerische Wohnstätten. Dass das gemeinnützige Wohnungsunternehmen mit 764 Mitgliedern finanziell gut dasteht und fleißig am Bauen, Sanieren und Modernisieren ist, ging aus Hofers Geschäftsbericht für 2021 hervor. Stolze 46 000 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche hat die Neue Heimat im Bestand. Verteilt auf 747 Wohnungen, rund 280 Garagen und sechs Gewerbeeinheiten in Trostberg, Traunreut, Schalchen, Marquartstein, Garching und Hart. Das alles sei zu 100 Prozent vermietet, und das bei sehr niedriger Fluktuation der Mieter. Im Schnitt müssen diese pro Quadratmeter 6,10 Euro bezahlen. Eine Mieterhöhung sei im kommenden Jahr nicht geplant. Dass die Mieterträge kontinuierlich steigen (2022 um rund 350 000 Euro), sei der Neubautätigkeit mit Neuvermietung zu verdanken. Auch 2021 und 2022 wurde eifrig gebaut. Hofer zählte auf: An der Carl-Köttgen-Straße in Traunreut entstanden neun Wohnungen. Die weiteren neun, die dort gerade gebaut werden und im Sommer 2023 fertig sein sollen, seien bereits alle reserviert. An der Siedlerstraße in Tacherting entstand ein Wohnhaus für elf Familien, am Hütweg in Garching ein Haus mit sechs Wohnungen, an der Eichendorffstraße in Trostberg waren es neun Wohnungen und in Trostberg zudem eine Werkstatt. Weit fortgeschritten seien die zwei modernen Sechsfamilienhäuser, die an der Siedlerstraße in Schalchen entstehen. Sie sollen im Frühjahr fertig werden und sind größtenteils vorreserviert. Durch die stete Bautätigkeit blieben die Gebäude wettbewerbsfähig, und so „sehen wir bei keinem unserer Standorte ein Risiko für Abwanderung und Leerstand“, so der Geschäftsführer. Weitere Neubauten seien in Schalchen, Trostberg und Traunreut geplant – sofern die derzeitigen Zins- und Baukostensteigerungen keinen Strich durch die Rechnung machen. Seit 2007, so Hofer, wurden für 30 Millionen Euro rund 190 Neubauwohnungen geschaffen. Auch wenn der Schwerpunkt auf der Neubautätigkeit liegt, fließt konstant Geld in die Instandhaltung – primär in Heizungen, Fenster und Türen, Außenanlagen, Treppenhäuser und Fassaden. Rund 720 000 Euro fielen dafür 2021 an. „Wir haben eine lange Liste, was immer zu sanieren und instand zu halten ist“, so Hofer. Rund 1,65 Millionen Euro kämen hier in den kommenden Jahren auf die Neue Heimat zu. Die Trostberger Immobilien GmbH betreibe aktuell 15 Photovoltaikanlagen, von denen eine 2021 in Trostberg errichtet wurde. Die Tochtergesellschaft erwirtschaftete 2021 einen Überschuss von knapp 20 000 Euro. Finanziell gut da steht aber auch die Genossenschaft mit einem Bilanzgewinn von 382 534,40 Euro. Die Bilanzsumme sei auf über 35 Millionen Euro angewachsen und soll zum Ende des Jahres 2022 um weitere drei Millionen steigen. Positiv entwickle sich auch die Ertragssituation. „Wir können mittlerweile per anno Umsatzerlöse von rund 3,8 Millionen Euro verbuchen. Für 2022 ist zu erwarten, dass die vier Millionen überschritten werden“, kündigte Hofer an. Er sprach von einem „erfreulichen, positiven Bilanzergebnis“ und sehe für die Zukunft „keine wirtschaftlichen Risiken“. Einen Appell hatte Hofer angesichts der Entwicklung auf dem Energiemarkt. Er rief dazu auf, Energie zu sparen, wo immer möglich. Zugleich warnte er aber davor, die Wohnung gar nicht mehr zu heizen und auskühlen u lassen – das fördere nur den Schimmel. Auch vor dem Einsatz von Heizlüftern in Altbauwohnungen warnte er wegen der Brandgefahr. Die Genossenschaft habe mit Ausnahme der Wohnanlage in Garching die Gaspreise bis Ende 2023 weitgehend sichern können. Alle Tanks für Pellets und Heizöl wurden im August aufgefüllt. Wie es weiter geht, wisse man nicht, doch rechne er nach dem kommenden Winter noch nicht mit Entwarnung. Vorstand und Aufsichtsrat hätten es sich zur Aufgabe gemacht, den Wohnungsbestand der Genossenschaft zu erhalten und zu verbessern und für die Zukunft auf sichere und solide Beine zu stellen, schlug Aufsichtsratsvorsitzender Arnold Peresich in dieselbe Kerbe. Auch 2022 wurden wieder große Anstrengungen unternommen, um den Altbestand zu verbessern. Wie schon im Vorjahr folgte die Generalversammlung Peresichs Vorschlag, auf eine Dividendenausschüttung zu verzichten. Der Bilanzgewinn von 382 534,30Euro fließt demnach in die freien Rücklagen. Ebenso per Akklamation stimmten die Mitglieder unisono dem Jahresabschluss 2021 zu und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat. Grundsätzlich müssen nach drei Jahren im Amt die Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand neu bestätigt werden. Und so standen zur Wiederwahl zum Aufsichtsrat Hans Schönreiter und Thomas Tausend, zum Vorstand Heinz Deja an. Alle drei wurden bestätigt, so dass sich an den Gremien personell nichts änderte: Dem Aufsichtsrat gehören zudem Thomas König, Erwin Sonnenbichler, Anton Müller und Arnold Peresich an. Im Vorstand sind neben Deja auch Stefan Haider und Gerhard Hofer.
Bericht Trostberger Tagblatt – Katrin Detzel – 11. November 2022
